Am gestrigen Donnerstagabend fand das Nachholspiel des 15. Spieltags in Züschen statt. Am Ende war der Blick auf die Anzeigetafel einmal mehr sehr ernüchternd: Mit 2:4 mussten sich die Grün-Weißen der SG Winterberg Züschen geschlagen geben.
Die Enttäuschung war abermals sehr groß, nichtsdestotrotz überwog schlussendlich der Stolz über die gezeigte Leistung. Denn dass das Spiel überhaupt stattfinden konnte, stand lange Zeit auf der Kippe. Die schon so häufig sehr angespannte Personalsituation fand in der letzten Woche ihren traurigen Höhepunkt, sodass für das Spiel lediglich zehn Spieler aus dem Kader der Ersten zur Verfügung standen und einzig Torhüter David Holt aus der Reserve den Kader auffüllen konnte. Dem Wunsch nach einer mit der SG abgestimmten, kurzfristigen Verlegung konnte Staffelleiter Dirk Potthöfer nicht zustimmen.
Die Verantwortlichen entschieden sich letztlich gegen einen Nichtantritt, auch weil sich kurzerhand noch vier echte Schwergewichte bereiterklärten, dem Verein in dieser schwierigen Situation zur Seite stehen zu wollen. Die Auswechselbank wurde mit Dominic Wenzel (Chef-Betreuer), Niklas Wenzel (Fußball-Obmann), Christoph Hauschulte (Fußball-Geschäftsführer) und Marian Knoche (Vorstand, Mitglied Sportliche Leitung) zurecht zur ältesten, schwersten und schönsten der Bezirksliga 4 gekürt.
Trotz der schwierigen Ausgangslage war die Stimmung innerhalb der Mannschaft gut und Coach Marco Grebe fand in seiner Ansprache die richtigen Worte und stellte seine Schützlinge bestens ein. Holt – Jürgens, Weische, Kleinhorst, Gomes – Maliqi, Mustafa, Mika, Schwam – Schmitz und Schulte-Weber sollten es also richten.
Die taktische Vorgabe, aus einer tief und kompakt stehende Defensive heraus immer wieder Nadelstiche setzen zu wollen, wurde entsprechend umgesetzt. So war es auch ein ebenjener Vorstoß den Felix Schulte-Weber sehenswert zur 1:0-Führung in der 14. Minute vollendete. Spätestens jetzt wusste jeder, dass an diesem Abend etwas zu holen war. Die elf Akteure auf dem Platz zeigten eine durchweg tadellose Leistung. Die Mannschaft hatte wie erwartet und geplant weniger Ballbesitz, war „aber nicht die schlechtere Mannschaft“, wie auch Cheftrainer Grebe in der Halbzeit resümierte.
Im zweiten Durchgang zeigte sich ein ähnliches Bild, wenngleich der Druck der Hausherren langsam aber sicher größer wurde. Doch nicht der Gastgeber sollte das nächste Tor schießen, erneut durfte die Mannschaft aus dem Fuchsdorf jubeln. Voßwinkel konterte blitzschnell über die rechte Außenbahn und die scharfe und präzise Hereingabe von Schulte-Weber vollendete Ardian Maliqi zur viel umjubelten 2:0-Führung (60.). Was kaum einer für Möglich gehalten hatte, lag tatsächlich in der Luft. Der TuS Voßwinkel verdiente sich mit dieser Leistung mehr und mehr Punkte aus Züschen zu entführen.
Doch leider war das Glück einmal mehr nicht auf der Seite der Gäste. Innerhalb von nur sieben Minuten (74., 78. und 81. Minute) drehte Winterberg Züschen die Partie. Dass das 3:2 durch eine verunglückte Flanke fiel, passt leider in die aktuelle Situation. Justin Schneider setze dann zu allem Überfluss mit einem Traumfreistoß noch den 4:2-Endstand.
Nicht unerwähnt bleiben darf natürlich, dass die Gebrüder Wenzel und auch Marian Knoche noch zu ihrem Einsatz kamen. Die Hoffnung war zwar groß, aber auch sie konnten an der Niederlage nichts mehr ändern.
Trotz der Niederlage kann man aus diesem Spiel jede Menge positives mitnehmen. Mit dieser Leidenschaft und dem unbedingten Willen den Verein auch in den restlichen Spielen würdig zu vertreten, ist es alles andere als unmöglich noch ein paar Punkte zu holen und die Saison erhobenen Hauptes zu beenden.