Am gestrigen Sonntag empfing unsere erste Mannschaft den Tabellenführer der A-Liga aus Hüsten. Vor der Partie hatte die Mannschaft – trotz der negativen Ergebnisse aus den Vorwochen – um möglichst große Unterstützung gebeten und einige Zuschauer folgten dem Aufruf und fanden den Weg ins Waldstadion. Hätte vor der Partie wohl jeder der es mit dem TuS hält einen Punktgewinn unterschrieben, sah das nach dem Abpfiff leider anders aus.
Veränderte Startaufstellung und konzentrierter Beginn
Über die gesamte Trainingswoche hatte Trainer Grebe die Mannschaft auf Hüsten II vorbereitet. Stärken, aber auch Schwächen der Mannschaft von U. Üzel waren also bestens bekannt und TuS I zeigte von Beginn an, dass Sie dem Trainer zugehört hatten. In der Startelf standen dabei Fillies (C) – Pruski, Kleinhorst, Weische, Gomes – R. Dünschede, Völker, Graf, Strunz, Käthler – Schulte-Weber und auf der Bank nahmen Lange, Zdebiak, Roß, Aha und Keßler Platz. Das Spiel begann direkt vielversprechend für die Füchse, denn unsere Elf war präsent in den Zweikämpfen und spielte auch immer wieder gefällig nach vorne.
Die erste Großchance verzeichneten jedoch die Gäste, als Giuseppe Rossi einen Freistoß an den Querbalken jagte. Fillies hätte keine Chance gehabt, doch wach war unsere Mannschaft so oder so und ging dann nach 23 Minuten in Führung. Eine knallharte Ecke von Pruski nickte Graf aus zentraler Position ein und sorgte für großen Jubel bei allen Voßwinklern.
Perfekte erste Halbzeit wird gekrönt
Doch es wurde sogar noch besser aus Sicht vom TuS, denn nach einer weiteren Standardsituation war Kleinhorst in der 31. Minute erfolgreich und erzielte das 2:0. Hätte der gute und souveräne Schiri Mitrovic nicht auf Abseits entschieden wäre direkt danach noch das 3:0 gefallen, doch der Treffer wurde zurückgenommen. Die Gäste haderten derweil mit ihrem Spiel, waren sichtlich unzufrieden und hin und wieder in Zweikämpfen schlicht zu spät. Ein Foulspiel sorgte für Sorgen beim TuS, als Völker länger behandelt werden musste, doch für den Ex-Hüstener ging es zunächst weiter. Wer jetzt dachte, dass sich unsere Mannschaft nach dieser Behandlungspause in die Halbzeit retten wollte, wurde getäuscht, denn nach einem weiteren schnellen Angriff konnte Schulte-Weber eine Vorarbeit von Strunz zum 3:0 verwerten. Das war der Halbzeitstand und der war nicht nur nicht zu erwarten gewesen, sondern auch völlig verdient.
Besonnener Start in Hälfte Zwei
Das Trainerteam wies in der Halbzeitpause natürlich darauf hin, dass ein schneller Anschlusstreffer der Gäste unbedingt zu vermeiden ist und die Mannschaft setzte es gut um. Lange hatte Schulte-Weber ersetzt, aber an der Grundausrichtung änderte sich nichts. Die Füchse waren konsequent in den Zweikämpfen und nach vorne immer wieder gefährlich. Problem war nur, dass die zahlreichen Chancen nicht genutzt wurden. Käthler tauchte mehrfach vor Schulz auf, doch überwinden konnte er ihn ebenso wenig, wie seine Mitspieler, die sich aus allen Positionen versuchten. Als sich dann Völker durchsetzte und von Schulz nur per Foul gestoppt werden konnte, zeigte Schiri Mitrovic auf den Punkt. Der heute sehr stark aufspielende Pruski wollte sich für seine gute Leistung belohnen, scheiterte jedoch an Schulz. Glück für den TuS, dass der Elfer wiederholt wurde und Graf dann die Nerven behielt und sicher in den Winkel vollstreckte. 4:0 nach 64 Minuten, damit konnte man mehr als zufrieden sein.
Hüsten gibt nicht auf und kommt zurück
Das war dann auch die letzte Aktion von Graf, der von Roß ersetzt wurde, ehe es nach 72 Minuten auch für Völker nicht mehr weiterging und Zdebiak ins Spiel kam. An sich war das Spiel durch und unsere Mannschaft hätte bei diversen Chancen auch den endgültigen Deckel draufmachen können. Schulz hatte jedoch einen Sahnetag und hielt auch die Unhaltbaren. Als dann M. Kern einmal der TuS Defensive enteilte, Fillies umkurvte und ins Tor einschob, waren noch 13 Minuten zu spielen und eigentlich hätte das für einen Sieg reichen müssen. Was dann jedoch passierte ist nicht zu erklären. Die Hüstener witterten ihre Chance und beim TuS ging die bis dahin so gute Ordnung flöten. Die Angriffe wurden nicht konsequent zu Ende gespielt, bzw. fehlte die Krönung durch ein Tor und die Gäste nutzten jede Schwäche. Jari Brand traf fünf Minuten nach dem 1:4 zum 2:4 und ab diesem Moment warteten die Füchse nur noch auf den Abpfiff. Der war jedoch noch einige Minuten entfernt und zwei Minuten vor dem Ende knallte Rossi einen Freistoß vom Strafraumeck in den entfernten Winkel. Starker Schuss, nix zu halten für Fillies, aber mehr als unglücklich für den TuS. In der vierminütigen Nachspielzeit sollte Keßler dann Strunz ersetzen und den ein-Tore-Vorsprung irgendwie mit über die Zeit retten, doch es sollte anders kommen.
Schiri Mitrovic erkannte kurz vor dem Abpfiff auf Foulspiel von Pruski und auch diesen Freistoß versenkte Rossi aus zentraler Position, was bei den Hüstenern natürlich für großen Jubel und beim TuS für Fassungslosigkeit sorgte. Ja, ein Sieg wäre mehr als verdient gewesen, ja die Leistung war eine klare Steigerung zu den letzten Wochen und ja, darauf kann man in den nächsten Spielen aufbauen und Selbstvertrauen mitnehmen. Aber nein, zufrieden ist damit nach dem Spielverlauf niemand und so fühlte sich der Last-Minute-Gegentreffer dann auch wie eine Niederlage an. Dennoch müssen alle positiven Aspekte des Spiels mitgenommen werden, damit es nächste Woche in Oeventrop dann auch endlich mal wieder für drei Punkte reicht.