Seit Anfang Juli hat der TuS Vosswinkel mit Marco Grebe einen neuen Übungsleiter im Waldstadion. Auf tus-vosswinkel.de spricht Grebe über seine Eindrücke vom TuS, den Saisonstart, seine Mannschaft, Uli Bigge und über das anstehende Pokalspiel.
tus-vosswinkel.de: Hi Marco! Fast zwei Monate sind seit deiner ersten Trainingseinheit als Coach des TuS Vosswinkel vergangen. Konntest du dich akklimatisieren und wie sind deine ersten Eindrücke vom Verein? Sind deine Erwartungen erfüllt worden?
Grebe: Es gab nicht eine Sekunde, in der ich Gedacht habe, dass ich den Verein in seiner Philosophie oder Ausrichtung falsch verstanden habe. Der Eindruck, den ich von Anfang an hatte, hat sich bestätigt. Der Verein ist sehr gut geführt. Überall packen die Leute mit an. Man spürt das Vereinsleben. Es macht einfach unheimlich viel Spaß. Der Verein ist eine riesengroße Familie.
Dass das Konzept aufgeht, zeigt sich auch an der neu ins Leben gerufenen dritten Mannschaft. Der Zulauf ist da. In anderen Vereinen gibt es große Probleme überhaupt eine Reserve-Mannschaft zu stellen. Das ist bemerkenswert.
Ich habe eine durchweg positive Meinung von der ganzen „Sache da oben“. Es ist alles vernünftig strukturiert. Natürlich soll in Vosswinkel mittel- bis langfristig die Bezirksliga wieder zum Thema werden. Gleichzeitig weiß hier aber auch jeder, dass das nicht bis übermorgen gehen kann, dass das Vorhaben Zeit benötigt. Es sind also keine Träumer am Werk.
Ich habe die Entscheidung noch nicht einen Moment bereut. Ich fühle mich pudelwohl. Meine Familie fühlt sich pudelwohl.
tus-vosswinkel.de: Die ersten drei Ligaspiele sind absolviert. Wie zufrieden bist du mit dem Saisonstart?
Grebe: Mir war klar, dass es nicht leicht wird. Wir haben als erstes gegen den zweiten und dritten der vergangenen Saison gespielt. Sowohl Müschede, als auch Grevenstein/Hellefeld-Altenhellefeld haben kaum Leute verloren und ein, zwei Leute hinzugewonnen. Sie haben einen Stamm und sind eingespielt. Wir haben zahlreiche Neuzugänge und müssen uns erst einmal finden. Gegen Müschede haben wir verdient, wenn auch unnötig, verloren. Gegen Grevenstein/Hellefeld-Altenhellefeld hatten wir das nötige Quäntchen Glück. So ein Spiel wie gegen Allendorf wünscht man sich natürlich als Trainer. Dies gilt es jetzt die nächsten Wochen zu bestätigen. Jetzt folgen ein paar richtige „Schweinespiele“.
tus-vosswinkel.de: Neben dir als Trainer sind auch zahlreiche neue Spieler ins Waldstadion gewechselt, die sich in die Mannschaft integrieren mussten. Wie ist die Stimmung innerhalb des Teams? Was gefällt dir gut? Wo liegen die größten Baustellen?
Grebe: Der Kader ist vom Potenzial her sehr gut, genauso wie die Stimmung. Menschlich passt das super zusammen. Dies war auch ein wichtiger Faktor, auf den Uli und ich bei der Kaderzusammenstellung geachtet haben. Da gibt es überhaupt kein Problem. Jetzt geht es darum, dass sich die Jungs auch auf dem Platz verstehen, dass sich Automatismen entwickeln. An der Trainingsbeteiligung lässt sich ablesen, dass der Einsatz und die Einstellung stimmen. Die Jungs können alle kicken und wollen sich weiterentwickeln. Wir müssen taktisch noch viel arbeiten, da wir eine große Anzahl junger Leute haben. Das geht nicht von Dienstag auf Sonntag. Das erfordert Geduld. Die Voraussetzungen sind aber gegeben.
tus-vosswinkel.de: Wo führt die Reise am Ende der Saison hin?
Grebe: Wir wollen schon oben mitspielen und ich glaube auch, dass wir das schaffen können. Es gehören aber auch Sachen dazu, wie z.B. Verletzungen, die man nicht beeinflussen kann. Die größte Priorität liegt aber darauf, eine Spielidee zu entwickeln. Uli und ich haben den Eindruck im Training, dass da was passiert. Alle haben Lust darauf und wollen das Spiel vorwärts treiben. Das spürt man. Man erkennt, dass die Mannschaft langsam mehr aus den Einheiten mit auf den Platz nimmt. Zudem muss die Einstellung immer stimmen. Sowohl taktisch, als auch kämpferisch. So wirst du zwar auch nicht jedes Spiel gewinnen, aber die Leute werden sagen, „die haben alles gegeben“ und wieder zum Sportplatz kommen.
tus-vosswinkel.de: Wie bewertest du die Zusammenarbeit mit deinem „Co“ Uli Bigge? Wie wichtig ist ein gut funktionierendes Trainergespann?
Grebe: Die Arbeit mit Uli ist sensationell! Uli war ein ausschlaggebender Punkt, dass ich mich für den TuS Vosswinkel entschieden habe. Ich finde es enorm wichtig, eng mit einem Co-Trainer zusammen zu arbeiten, damit man nicht betriebsblind wird. Uli und ich kennen uns schon über zehn Jahre. Wir sind auf einem Nenner und ergänzen uns super. Uli war es auch, dem ich zuerst meine Entscheidung Ende letzten Jahres mitgeteilt habe.
tus-vosswinkel.de: Am Mittwoch gastiert der TuS Langenholthausen zum Pokalspiel im Waldstadion. Nach dem Vorbereitungsspiel im August, welches mit 0:1 verloren ging, bereits das zweite Aufeinandertreffen mit dem Bezirksligisten. Wie siehst du die Chancen auf ein Weiterkommen?
Grebe: Im Testspiel haben wir eine ordentliche Leistung gezeigt. Über 90 Minuten haben wir fast ausschließlich verteidigt. Wir sind natürlich der Außenseiter und Langenholthausen der Favorit. Aber Pokal ist immer eine interessante Geschichte. Wir haben ein Heimspiel, unter Flutlicht und bis auf David Bette, und natürlich die Langzeitverletzten, alle Mann an Bord. Wenn die Einstellung stimmt, glaube ich schon, dass es ein interessantes Pokalspiel werden kann und dass es kein Spaziergang für Langenholthausen wird.
tus-vosswinkel.de: Zum Abschluss noch drei Fragen, die mit einem Augenzwinkern zu verstehen sind: Wird Lars Kleinhorst noch einmal zum Elfmeter antreten dürfen?
Grebe: Ja, darf er. Weil ich weiß, dass er es kann. Gewissermaßen bin ich auch Schuld, dass Lars gegen Allendorf nicht vom Punkt getroffen hat. Normalerweise schaue ich mir die Elfmeter nie an und Lars hat bisher auch alle verwandelt. Beim Stand von 4:0 habe ich mich aber ausnahmsweise dazu entschieden, hinzugucken. Prompt wurde es bestraft. Mein Fehler…
tus-vosswinkel.de: Wird die Innenverteidigung um Raphael Knoche und Lukas Berens noch einmal zusammen spielen, oder ist die Gefahr eines weiteren Platzverweises zu groß?
Grebe: Auch da habe ich vollstes Vertrauen. Ich glaube schon, dass wir beide nochmal zusammen über die komplette Spielzeit sehen werden, ohne dass einer vorzeitig zum Duschen geschickt wird. Ansonsten freut sich halt die Mannschaftskasse.
tus-vosswinkel.de: Erhält Timo Jürgens zum Selbstschutz Kirmes-Verbot, damit er sich nicht verletzt?
Grebe: Wie es der Teufel so will, fällt er dann wahrscheinlich zuhause die Treppe runter. Also nein. Ich werde den Jungs nochmal sagen, dass sie ruhig auf Kirmes gehen sollen, um den Kopf frei zu bekommen. Sie sollen aber auf sich aufpassen und nicht in irgendein Karussell steigen, aus dem sie dann rausfliegen.
tus-vosswinkel.de: Vielen Dank für das Interview!
(Foto: match-day.de)