Liebe Freunde unseres Turn- und Spielvereins, heute stellen wir Euch einen Spieler unserer „Zweiten“ vor. Einer, der zwar erst im Seniorenbereich zum TuS kam, aber in der jüngeren Vergangenheit dennoch zu den Gesichtern der Reserve zählt. Warum er in seiner Laufbahn immer weiter „durchgereicht“ wurde und was ihn damals dazu bewegte, sich dem TuS anzuschließen, lest ihr hier.
Hallo Maxi, stell dich unseren Lesern doch bitte einmal kurz selbst vor.
Glückauf, ich bin Maximilian Keßler, noch 29 Jahre jung, bald verheiratet und wohne in Neheim.
Seit wann bist du beim TuS und welche Position/Aufgaben bekleidest du im Verein?
Im Sommer 2013 bin ich als Spieler der Reserve zum TuS gekommen, durfte dort vier Jahre das Kapitänsamt ausüben und bemühe mich, als Innenverteidiger möglichst oft „die Null“ zu halten. Seit 2017 bin ich zusätzlich im Jugend-Vorstand tätig.
Wie sieht deine fußballerische Karriere bis heute aus?
Meine fußballerische Laufbahn habe ich 1997 beim SV Bachum/Bergheim begonnen. Nach zwei erfolgreichen E-Jugend Jahren als Stürmer bin ich ab der D-Jugend immer weiter nach hinten durchgereicht worden und schließlich in der Innenverteidigung gelandet. Nachdem ich nach der A-Jugend für drei Jahre ausgesetzt habe, bin ich seitdem im Seniorenbereich nur für den TuS und in allen drei Seniorenmannschaften aktiv. Während ich in der Ersten und Dritten nur ausgeholfen habe, darf ich mich bei der Zweiten als fester Teil der Mannschaft bezeichnen und als größter Erfolg überstrahlt der Aufstieg in die B-Liga in der Saison 2015/2016 natürlich alles.
Nicht weniger schön und emotional war jedoch auch der Last-Minute Klassenerhalt im Jubiläumsjahr 2019. Den Aufstiegen bzw. Meisterschaften der Ersten, Dritten und Damen zum 100-jährigen des Vereins wollten wir unter keinen Umständen einen Abstieg entgegen setzen. Um am letzten Spieltag noch die Klasse zu halten und das Sportfest mit einem positiven Saisonabschluss aller TuS Mannschaften zu krönen, benötigten wir zwingend einen Sieg. Während also samstags alle Mannschaften bei der großen Party im Zelt anstoßen konnten, mussten wir Halbgas machen, um am nächsten Tag fit zu sein. Gegen den TuS Müschede sah es nach einem Eigentor und einem verschossenen Elfer unsererseits schon nach 15 gespielten Minuten nicht gut aus und als wir den zweiten Elfer bekamen, zu dem ich dann antreten sollte, war der Druck so groß wie selten in einem Spiel der Kreisliga.
Den Elfer konnte ich verwandeln und da wir noch zwei weitere Tore schossen und die Parallelspiele gut für uns ausgingen, konnten wir dann während der Partien der Ersten und Dritten alles nachholen, was uns am Vorabend entgangen war.
Obwohl ich grundsätzlich ehrgeizig bin und jedes Spiel gewinnen möchte, gab es natürlich auch Niederlagen und einige davon waren auch schmerzhaft. Besonders die vielleicht einmalige Chance einen Pokal zu gewinnen und dieses Finale am TuS Finaltag in Hüsten dann zu verlieren, tat weh. Fairerweise muss man sagen, dass unser Gegner an diesem Tag besser war, aber so wie wir bei dem an sich aussichtslosen Pausenstand zurückgekommen sind, wäre vielleicht mit etwas mehr Glück mehr drin gewesen.
Der Mannschaftsgeist hat mich damals sofort überzeugt und zieht mich noch heute jede Woche zum Training.
Du hattest deinen Elfmeter gegen Müschede angesprochen, bist in deiner Zeit beim TuS aber nicht nur als Schütze in Erscheinung getreten. Kannst Du uns das erklären?
Genau, bei Not am (Tor-)Mann habe ich mich schon mehrach bereit erklärt die Handschuhe anzuziehen und irgendwie ergab es sich dann in diesen Spielen auch immer, dass wir Elfmeter gegen uns bekamen. Sowohl in einem Testspiel mit der Zweiten, als auch beim Ligaspiel in Rumbeck beim späteren B-Liga Meister und bei einem Spiel mit der Dritten mussten gegnerische Elfmeterschützen gegen mich antreten und haben allesamt den Kürzeren gezogen, da alle drei Elfer gehalten werden konnten. Dabei lege ich durchaus wert darauf, dass die Dinger tatsächlich gehalten und nicht daneben geschossen wurden. Erst bei einem Testspiel in Arnsberg wurde ich vom Punkt überwunden, dürfte aber mit einer Bilanz von 3 aus 4 gar nicht mal so schlecht sein. Bei Bedarf werde ich mich da in Zukunft auch immer als „3. Torwart“ anbieten, bin aber froh, wenn ich einen guten und gelernten Torwart hinter mir habe und hoffe dementsprechend auf wenige Verletzungen unserer Stammtorhüter.
Was macht den TuS für dich so besonders bzw. warum hast du dich für den TuS entschieden?
Der TuS ist ein sehr gut geführter und familiärer Dorfverein. Die Bindung zwischen den Mannschaften ist aus meiner Sicht aktuell sehr gut und die Erfolge der letzten Jahre sind ein Ergebnis der guten Arbeit auf allen Ebenen. Gekommen bin ich damals um mich wieder fit zu machen und die Lust am aktiven Fußball wiederzuentdecken, was nach einer Trainingseinheit geklappt hat. Der Mannschaftsgeist hat mich damals sofort überzeugt und zieht mich noch heute jede Woche zum Training. Dazu habe ich die Möglichkeit mit dem ehemals besten Torjäger des gesamten Fußball-Sauerlands – MotM9 zu trainieren und spielen, davon träumt doch jeder Fußballer. 😉
Wie versuchst du die Pandemiezeit ohne Vereinsfußball zu überbrücken?
Während ich in der täglichen Routine des Alltags an sich kaum Einschränkungen merke, nervt mich die fußballfreie Zeit gewaltig. Mir ist bewusst, dass das mit einer nach wie vor geregelten und sicheren Arbeit, welche teils im Home-Office erledigt werden kann, meckern auf ganz hohem Niveau ist und grundsätzlich halte ich die Einschränkungen durch die Corona Pandemie auch für aushaltbar und verständlich. Die fehlende Bewegung, welche mit einigen Joggingrunden sicherlich nicht kompensiert werden kann, sowie die fehlenden sozialen Kontakte, bzw. einfach das aktuell nicht mögliche gemeinsame Kicken und danach in der Kabine zusammensitzen und ein Bierchen trinken, nagen aber so langsam schon an mir. Ein anderes Hobby habe ich bislang weder gesucht, noch gefunden und so hoffe ich sehr darauf, dass wir möglichst bald wieder auf den Platz können.
Was wünscht du dir für die Zeit nach der Pandemie?
Von uns allen wünsche ich mir etwas Demut und dass wir das Leben und unsere unzähligen Möglichkeiten hier zu schätzen wissen. Dazu natürlich Gesundheit, dass wir wieder ausgiebig verreisen können und dem TuS eine weiterhin positive Entwicklung und viele junge Fußballer, sodass der Verein für die Zukunft gut aufgestellt ist.