Inside TuS – Marian Knoche – Teil 2

Liebe TuS-Freunde!

Heute beleuchten wir im zweiten Teil zu Marian Knoche seine Zeit im Vorstand. Außerdem blicken wir auf diverse Abschlussfahrten zurück und fragen Marian nach seiner besonderen Verbindung zum „geilen TuS“.
Wichtiger Hinweis: Wer den Ersten Teil des Interviews noch nicht gelesen hat, sollte dies schleunigst nachholen!!!!

Hallo Marian, stell dich bitte noch einmal selber vor.

Ich bin Marian Knoche, 29 Jahre alt, verheiratet und stolzer Vater von drei wunderbaren Mädchen. Mein Herz ist zum einen königsblau und zum anderen natürlich „tus-grün“. Ich bin ein fröhlicher Mensch, nehme mich selbst nicht zu wichtig und lache gerne auch mal über mich selbst.

Darüber hinaus bin ich vor allem sehr dankbar dafür, in einem tollen Land, zusammen mit vielen tollen Menschen in meiner Umgebung, zu leben.

Abschlussfahrten haben ja eine gewisse Tradition beim TuS. Ist dir da etwas in besonderer Erinnerung geblieben?

Tatsächlich haben mich die Abschlussfahrten seit Beginn meiner aktiven Karriere und darüber hinaus immer begleitet.

Die ersten Erinnerungen an eine Abschlussfahrt habe ich an Legden. Dort schlugen unsere Eltern mit uns Kindern ein Zeltlager auf und Jürgen „Auge“ Bräuning sorgte mit seinen Gruselgeschichten bei der Nachtwanderung sicherlich für die ein oder andere schlaflose Nacht.

„Aber zugegebenermaßen hatte ich persönlich auch nicht ausnahmslos Sternstunden auf der Deutschen liebsten Insel.“

Legendär waren dann im jugendlichen Alter natürlich die Abschlussfahrten nach Schloss Dankern. Bei den Senioren habe ich zunächst die Städtetouren live miterlebt.

Bei der Städtetour nach Bremen trafen wir u.a. Bernd Löseke, damals noch Trainer in Langscheid

2015 ging es dann erstmalig nach Malle. Eines hatten wir dabei jedoch nicht beachtet: Mit MotM9 haben wir den „Besten Stürmer des Sauerlands“ mit auf die Insel genommen. Und selbstredend ist MotM9 ein greifbarer Superstar und darüber hinaus auch nahezu unwiderstehlich. Dumm nur, wenn sich der hübsche, weibliche Gesprächspartner als RTL-Lockvogel entpuppt und es nach mehr oder weniger bestandenem Treuetest dadurch eine Horde betrunkener Menschen in TuS-Badehosen ins Fernsehen schafft.

…fast schon legendär – der erste Abend im Bierkönig 2015

Aber zugegebenermaßen hatte ich persönlich auch nicht ausnahmslos Sternstunden auf der Deutschen liebsten Insel. Man sollte zwei betrunkenen Halbstarken niemals einen Kinder-Regenschirm in die Hand drücken. Viele Grüße an dieser Stelle an Yannick „Hambüchen“. Zudem gab es eine knappe, aber dennoch sehr schmerzliche Niederlage bei den Hütchenspielern. Demgegenüber stehen aber auch zahlreiche Glanzparaden im „Deutschen Eck“.

Auch wenn ich im Nachhinein nicht auf alles stolz bin, hat es sicherlich vereinzelt für Erheiterung gesorgt und war somit dann doch für irgendetwas gut.

„Und so rutschten Eule und ich in den Vorstand. In Voßwinkel wird eben gerne mal der Bock zum Gärtner gemacht.“

Wie kam es, dass Du in den Vorstand gekommen bist?

In den Vorstand wurde ich 2015 gewählt. Helmut Weber als 1. Vorsitzender und Wolfgang „Wowo“ Jochheim als 2. Vorsitzender hatten nach 24 Jahren beschlossen, sich nicht erneut für diese Ämter wählen zu lassen. Bekannterweise wurden Thomas „Arnold“ Weber und Michael „Lothar“ Kauke in diese Ämter gewählt. Durch Thomas‘ neue Funktion wurden jedoch gleich zwei Vorstandspositionen frei. Thomas war zwar auf dem Papier Fußball-Geschäftsführer, führte jedoch dieses Amt und das des Fußball-Obmanns in Personalunion aus. Schnell war klar, dass es Sinn machen würde, die Funktionen wieder aufzuteilen. Die potenziellen Nachfolger gingen nämlich leider keiner Beschäftigung bei der Stadt nach und hatten ergo nicht ganz so viel Zeit auf der Arbeit. Und so rutschten Eule und ich in den Vorstand. In Voßwinkel wird eben gerne mal der Bock zum Gärtner gemacht.

Es machte in unseren Augen Sinn, die Gunst der Stunde zu nutzen und die Verantwortlichkeiten für die Fußball-Senioren-Abteilung neu zu definieren. Im Zuge dessen haben wir eine Sportliche Leitung gegründet. Dieser gehören die beiden o.g. Vorsitzenden sowie Eule und ich an. Seit gut einem Jahr ist mit Niklas Wenzel die Sportliche Leitung um eine tragende Säule erweitert worden. Mit den definierten Aufgabenbereichen agieren wir in meinen Augen zusammen als gutes, eingespieltes Team. Da Niklas‘ Aufgaben zum großen Teil denen des Fußball-Obmanns entsprechen, wird es bei der nächsten Generalversammlung unser Vorschlag an die Versammlung sein, ihn auch in das Amt des Fußball-Obmanns zu wählen. Selbstverständlich werde aber auch ich mich weiterhin als Beisitzer zur Wahl stellen lassen und meinen Aufgaben innerhalb der Sportlichen Leitung nachgehen.

„Mit strahlenden Augen blicke ich unter anderem auf den „Pokalfinal-Feiertag“ am 25. Mai 2017 zurück, als der TuS mit der Ersten, der Zweiten und den Alten Herren in allen drei Pokalfinal-Endspielen vertreten war.“

In den nunmehr sechs Jahren Vorstandsarbeit gab es schon einige echte Highlights. Mit strahlenden Augen blicke ich unter anderem auf den „Pokalfinal-Feiertag“ am 25. Mai 2017 zurück, als der TuS mit der Ersten, der Zweiten und den Alten Herren in allen drei Pokalfinal-Endspielen vertreten war. An diesem Tag passte einfach (fast) alles. Sonniges Wetter, herausragende Stimmung und all das an und im Stadion „Große Wiese“. Dass es lediglich den Alten Herren gelang, den Pokal mit nach Voßwinkel zu nehmen, tat der Stimmung keinen Abbruch.

Finaltag 2017 im Stadion Große Wiese

Der TuS wäre aber nicht der TuS wenn er diesem Ganzen nicht noch die Krone aufsetzen könnte. Was da 2019, rund um unserer 100-jähriges-Vereinsjubiläum, passiert ist, hätte man sich schöner nicht träumen lassen.

Wer in Gedanken an das 100-Jahr-Sportfest, verbunden mit all den Erfolgen (1 x Klassenerhalt, 3 x Meisterschaft, 2 x Aufstieg), keine „Hühnerpelle“ bekommt, dem ist nicht mehr zu helfen. Das Jahr dann mit einem sehr gelungenen Kommersabend abzuschließen, war eines TuS Voßwinkels mehr als würdig. Ich bin sehr stolz das miterlebt und ein Teil davon gewesen zu sein. Da bleibt mir nichts anderes übrig als zu sagen: „Danke, geiler TuS!“

Was macht den TuS so besonders für Dich?

Der Großteil des Interviews dreht sich um Fußball. Wir sind aber natürlich viel mehr als ein reiner Fußballverein. Bei uns soll es jedem möglich sein eine sportliche Heimat zu finden.

Und wenn man von Heimat spricht, dann spielt die Atmosphäre innerhalb des Vereins eine wesentliche Rolle. Diese wurde in den zahlreichen Interviews vorab fast durchgängig als familiär bezeichnet. Ein größeres Kompliment kann es meines Erachtens gar nicht geben. Ich persönlich kann mich dem nur anschließen. Es ist wichtig, dass wir uns auf Augenhöhe begegnen. Wir verbringen so viel Zeit „da oben“. Und so macht es einfach Spaß.

Genau dieser Tatsachen sollten wir uns aber auch immer wieder bewusst werden. Genau das ist die Seele unseres Vereins, und vor allem nicht selbstverständlich. Dies ist der Schlüssel für ein intaktes Vereinsleben. Es ist hierbei aber auch weiterhin jeder gefordert, seinen Beitrag dazu zu leisten.

Dazu gehört auch „mitanzupacken“. Denn: Zu tun gibt es immer was. Und es ist logisch, dass die Arbeit – wenn man sie auf möglichst viele Schultern verteilt – für jeden leichter wird.

Dass wir es draufhaben, haben wir nicht erst einmal bewiesen. Es würden sicherlich nicht viele Vereine schaffen, nahezu das gesamte Stadtgebiet Arnsberg mit gelben Säcken zu versorgen. Und dass das Waldstadion an sich ebenfalls ein sehr gutes Bild abgibt, ist der Verdienst von zig Helfern in unzähligen Arbeitseinsätzen. Wenn wir diese wichtigen Aufgaben auch weiterhin nicht als lästig ansehen, sondern uns vielmehr darüber freuen, unseren Beitrag für ein funktionierendes Vereinsleben zu leisten, dann ist der TuS Voßwinkel auch für die nächsten Jahre und Jahrzehnte bestens gerüstet.

Auf der Suche nach dem Erfolgsrezept, kommt man um den Faktor „Glück“ jedoch nicht drumherum. Glück, dass der Verein seit Jahrzehnten herausragend geführt wird. Wir sind zudem in der Breite sehr gut aufgestellt und dazu gehören neben den Entscheidungsträgern des Vereins die vielen unzähligen Ehrenamtler, die das Vereinsleben aktiv mitgestalten. Natürlich ist nicht alles Gold was glänzt. Alles in allem dürfen wir aber zu Recht stolz auf unseren Verein sein. Ich bin es jedenfalls!

Wie gehst Du mit der Pandemie um? Wie hältst Du Kontakt zu Mannschaften, Trainern, Spielausschuss und Vorstandskollegen?

Die Pandemie hat für die Gesellschaft sicherlich einige Herausforderungen mit sich gebracht. Und in gewisser Weise hat der Virus uns auch den Spiegel vorgehalten und uns gezeigt, wo auch in unserem, eigentlich sehr fortschrittlichen Land, noch zum Teil große Baustellen sind. Auf der anderen Seite darf man aber ruhig auch mal festhalten, dass insbesondere in den wichtigen Situationen, vernünftige Entscheidungen getroffen wurden. Für unsere eigene, nicht mehr ganz kleine Familie waren die Einschnitte jedoch kaum spürbar. Dafür sind wir natürlich sehr dankbar.

Mit den diversen Kommunikationsmöglichkeiten reißt der Kontakt zu Freunden, Bekannten und Kollegen glücklicherweise nicht vollends ab. Trotzdem können Whats-App oder zahlreiche Video-Konferenzen natürlich nicht die persönliche Kommunikation – ohne zwischengeschaltete Medien – ersetzen. Der Mensch ist dafür auf Dauer nicht gemacht und deshalb freue auch ich mich wahnsinnig auf etwas mehr “Normalität“.

Um den Bogen wieder zum TuS zu schlagen: Das ist nämlich ein Grund, warum der TuS mir diesen unfassbaren Mehrwert gibt. Die vielen gemeinsamen Stunden bei – mehr oder weniger –  belangreichen Gesprächen und ebenso auch das Teilen von Emotionen.

Die Saison wurde annulliert. Damit spielt der TuS nächste Saison weiter Bezirksliga. Wie sieht Dein Ausblick aus? Natürlich auch für die Damen, und TuS 2 und TuS 3.

Es freut mich natürlich sehr, dass wir mit der 1. Mannschaft weiter in der Bezirksliga spielen werden. Dass wir jetzt erneut durch Corona profitieren, ist natürlich paradox. Wenngleich ich mir sicher bin, dass wir dieses Jahr auch sportlich noch selbst den Klassenerhalt geschafft hätten. Für die nächste Saison bin ich optimistischer als ich noch vor einem Jahr war. Insbesondere Niklas und Lothar haben in den letzten Monaten herausragende Arbeit geleistet, sodass wir gut gerüstet in die nächste Saison gehen werden.

Was mich ganz besonders freut ist, dass wir weiter unserer Linie treu geblieben sind. Wir gehen bei der Verpflichtung von Spielern sicher einen anderen Weg, als ihn vielleicht andere Vereine bestreiten. Wir wollen mit unserem Konzept, und mit dem wofür der TuS steht, überzeugen. Unser Ziel ist es, dass sich die Spieler bewusst für den TuS entscheiden. Natürlich sollen die Spieler Qualität mitbringen, sie müssen aber auch menschlich zu unserem Verein passen. Das bringt darüber hinaus den Vorteil mit sich, dass sie dem Verein langfristig treu bleiben und eine ganz andere Identifikation zum Verein aufbauen, als das vielleicht anderswo der Fall ist. Der Erfolg ist schön, aber im wahrsten Sinne – nicht um jeden Preis.

Die 1. Mannschaft ist aber das Eine. Was uns als Verein aber ganz besonders stolz macht, ist die Entwicklung der letzten Jahre bei den anderen Mannschaften der Abteilung. Was sich in den letzten Jahren um TuS II, TuS III und unseren Damen aufgebaut hat, ist einfach fantastisch. Die Arbeit, die hier von allem Beteiligten geleistet wird, kann man nicht genug würdigen. Die Mannschaften laufen weitestgehend autark. Das bereitet uns natürlich große Freude. Innerhalb der Senioren und Seniorinnen hat sich zudem ein großer Verbund aufgebaut, der geprägt ist von einer einzigartigen Zusammenarbeit und großem Zusammenhalt. Der Erfolg gibt den Mannschaften darüber hinaus natürlich Recht.

Vielen Dank, lieber Marian, für das längste Interview in der kurzen Geschichte von „Inside-TuS“. Danke für die Einblicke in Deine Zeit beim TuS, Deine Sicht auf viele Dinge rund um unseren Verein und Deine Haltung zu den verschiedenen Themen.

 

Speichere in deinen Favoriten diesen permalink.

Kommentare sind geschlossen.