Heute kommt ein weiterer waschechter Vosswinkler zu Wort. Mit seinen knapp 26 Jahren ist er bereits jetzt aus unserem Verein nicht mehr wegzudenken. Aber lest selbst!
Hallo, mein Name ist Marco Hauschulte, im Dorf und Verein den meisten auch als „Chef“ bekannt. Geboren wurde ich am 5.04.1995 in Wickede-Wimbern. Ich bin ledig und wohne mein ganzes Leben im Fuchsdorf, welches ich nach Möglichkeit auch nicht verlassen möchte, da ich mich hier heimisch und sehr wohlfühle.
Seit wann bist du beim Tus und welche Position/Aufgaben bekleidest du im Verein?
Beim TuS bin ich seit 1999. Angefangen habe ich in der „Pampersliga“, bis im Laufe der Zeit immer neue Aufgaben dazu kamen.
Zunächst war ich zwischen meinem 13. Und 18. Lebensjahr erst Co-, und später Cheftrainer einiger Jugendmannschaften im Verein.
Mittlerweile gehört zu meinen Aufgaben vermehrt die Pflege der Sportplatzanlage, inklusive der Grünanlagen rund um den Kunstrasen. Zuletzt habe ich mich um den Bau des Carports gekümmert, mit anschließender Neugestaltung des Eingangsbereiches zu unserem Vereinsheim „Wowos“ (benannt nach dem zweiten Allrounder im Verein rund ums Handwerk: Wolfgang „Wowo“ Jochheim).
Des Weiteren bin ich seit einigen Jahren im Spielausschuss aktiv. Dort habe ich nach meinen Verletzungen zunächst mein Team, die Zweite Herrenmanschaft betreut. Seit fast einem Jahr betreue ich nun „die Erste“ bei Ihren Spielen. Zuvor habe ich dies bereits seit 2016 bei den jährlichen Hallenturnieren getan.
Außerdem gehöre ich seit 2016 als Beisitzer zum Vorstand des Gesamtvereins.
Kannst du uns einen Einblick über deine Aufgaben als „Chef-Betreuer“ am Spieltag geben?
„Chef Betreuer“, den Namen habe ich scheinbar vererbt bekommen.
Eigentlich ist es die Bezeichnung des über ein paar Jahrzehnte in Diensten der 1. Mannschaft tätigen Betreuers Roland Rutz. Das, aber auch viele andere Sachen im Verein muss Ihm erstmal einer nachmachen.
Joa, was gibt es da zu sagen…ich kümmere mich in erster Linie darum, dass die Spielvorbereitungen in Sachen Equipment der Mannschaft laufen. Besonders bei den Auswärtsspielen (hin und wieder vergisst der ein oder andere Spieler schonmal das „Sauerland“ hinter der Bundesliga bzgl. seiner Allüren), ist dies teilweise eine Herausforderung. Außerdem sorge ich dafür, dass der Coach rechtzeitig seinen Spielbericht hat und stehe dann meistens 90 Minuten an der Linie.
Als Aufgabe sehe ich das ganze aber nicht und ich hoffe jede Mannschaft weiß diesbezüglich unseren Spielausschuss zu schätzen. Die Betreuer werden nämlich meistens aus eben diesem gestellt, denn gucken möchten wir die Spiele ja nun mal doch alle. So kann man dann aber zusätzlich noch die Mannschaft und vor allem die Trainer unterstützen, damit diese den Fokus voll aufs Spiel legen können. Daher ist es aus meiner Sicht eine gute Sache und solange wir den „Luxus“ aufrechterhalten können, jede Woche einen Betreuer mit an Bord zu haben, sollte man diesen auch nutzen.
Ab dem angedachten Re-Start der Saison kommt mit Dominic „Schalke“ Wenzel ja auch wieder ein alter Bekannter zurück, sodass wir beide uns abwechseln und man auch mal 90 Minuten „nur“ Fußball gucken kann.
Wie sieht deine fußballerische Karriere bis heute aus (alte Vereine/Erfolge/schmerzliche Niederlagen)?
Angefangen zu kicken habe ich 1999, damals zum Winter hin in der Halle unter unserem ehemaligen Jugendleiter und gleichzeitig auch meinem ersten Trainer Alfred „Appi“ Filthaut. Danach habe ich alle Jugendmannschaften des Vereins durchlaufen, bis zur D-Jugend als Torwart. Danach sechs Jahre als Libero und zum Ende dann hinten in der Viererkette, am liebsten als linker Innenverteidiger. Ab der U15 habe ich öfter mal bei den Älteren ausgeholfen, wenn bei den ´93ern mal Not am Mann war. 2014 bin ich dann zur 2. Mannschaft in den Seniorenbereich gestoßen, wo ich zur A-Jugend-Zeit – damals noch unter der Leitung von Thorsten „Krutti“ Kulik – schon regelmäßig mittrainiert habe.
„Alte Vereine gibt es nicht und neue werden wohl auch nicht mehr hinzukommen. Einmal TuS, Immer TuS!“
Erfolge gab es einige. Ich bin damals mal in der Halle als bester Keeper (vor Fabi Fillies, Anm. d. Red,) ausgezeichnet worden, aber Spaß beiseite: Die beiden größten Erfolge waren wohl einmal das große TuS-Finale, wo alle Finals mit unseren Mannschaften besetzt waren (AH-Kreispokal, Reservepokal und Krombacher Kreispokal) und wir als TuS die Stadionanlage „Große Wiese“ in Hüsten an diesem Tag zum „Waldstadion Vosswinkel“ verwandelt haben. Und natürlich der Aufstieg mit der Zweiten in die B – Liga in der Saison 2015/16.
Eine der bittersten Niederlagen war wohl die im Reservepokal, als wir die erste halbe Stunde verpennt haben und es in der zweiten Halbzeit, trotz Aufholjagd, nicht mehr für die Wende reichte. Die Aktion auf dem Bild unterstreicht aus meiner Sicht, dass wir trotz Rückstand bis zum Ende alles versucht haben.
Auch wenn sich genau jetzt bei Uli Bigge die verbliebenen Haare sträuben *lacht*(die anderen habe ich ihm weggegrätscht). Während der beiden A-Junioren-Jahre kam nämlich jedes Mal der gleiche Satz: „Bleib oben Chef!“ – wenn er sah, dass ich wieder zur Grätsche ansetzen wollte. Glück für mich, denn es hat oft gut funktioniert, sodass auch der schnellere Gegner ein ums andere Mal gestoppt werden konnte. Ansonsten gab es nach dem Spiel einen kleinen Rüffel *lacht*.
Die zweite in Erinnerung gebliebene, schmerzliche Niederlage war ein 0:2 in Holzen am Kirmessonntag 2017, bei dem ich mein letztes aktives Spiel absolviert habe.
Was macht den TuS für dich so besonders?
Der TuS ist einfach ein geiler Verein. Ich bin seit klein auf dabei und bin quasi mit dem Verein groß geworden. Jeden Tag „pöhlen“ gehörte früher einfach dazu und somit hatte ich schnell eine Verbindung zum Verein. Schon als kleiner Junge habe ich die Sonntagspiele der Senioren verfolgt und mich am Platz wohlgefühlt. Als F- oder E-Jugendlicher stand man am Rand und hat zugesehen – zu meiner Zeit der Aufstiegstruppe von 2004/2005. Heute steht man am Rand, zusammen mit Ihnen im „Wowos“ oder beim Sportfest am Bierwagen. Bei uns kann jeder mit jedem und jeder kennt jeden. Und wenn mal nicht, rauft man sich beim Arbeitseinsatz, o.ä. wieder zusammen oder lernt sich am Freitag oder Sonntag bei der Mannschaftskiste kennen. Die netten und geselligen Stunden, aber auch die anstrengenden, z.B. beim 100 Jahre Sportfest nimmt uns keiner mehr und ich glaube, wir alle sind froh darüber, dabei gewesen zu sein und hoffen, dass noch einige folgen.
Die beiden Abschlussfahrten in mit der A-Jugend, aber auch die der Senioren sind hier aber auch nicht zu vergessen. Keine dieser Fahrten möchte man verpassen, denn auch hier gilt immer das Motto „alle oder keiner“. Klar, auf Mallorca verläuft sich die Truppe tagsüber schonmal, aber bei bis zu 40 Leuten in 2017 auch kein Wunder. Da konnte man vier Tage am Ballermann überall die grünen TuS-Hosen sehen, egal wo. *lacht*. Aber abends hat man es dann doch wieder geschafft, mit allen zu feiern und das macht den Verein besonders.
Das zeigt doch, egal ob Jugend- oder Seniorenbereich, was für ein familiärer Verein der TuS ist.
Kommt gern vorbei und macht mit, jeder ist bei uns willkommen.
Wie versuchst du die Pandemiezeit ohne Vereinsfußball zu überbrücken?
Die Pandemiezeit ist echt ätzend. So langsam wird es schleppend und man möchte mal wieder zurück ins Waldstadion. Fußball gucken im Sportheim, quatschen mit den anderen oder die liegengebliebene Arbeit beseitigen.
Momentan bin ich aber zu Hause am Renovieren und Umbauen; habe Onlineunterricht bzgl. der Technikerschule und arbeite noch ein wenig nebenbei. Das zusammen füllt den Alltag gut aus, sodass man auf der einen Seite froh ist, nichts Weiteres zu haben, aber es trotzdem Zeit wird, dass wir „step by step“ wieder zur Normalität zurückkehren.
Was wünschst du dir für die Zeit nach der Pandemie (sportlich und privat)?
Sportlich hoffe ich, sofern die Saison noch fortgeführt wird, dass sich alle Mannschaften des Vereins schnellstmöglich über der roten Linie wiederfinden und nichts mehr mit dem Abstieg zu tun haben.
Privat bin ich glücklich, wenn wir in ein paar Monaten wieder zusammensitzen können, Sport ausgeübt und Brauchtum wieder gefeiert werden kann. Denn es fehlt nicht nur der TuS und alles was dazu gehört, sondern auch die Jungs der St. Johannes Schützenbruderschaft aus Voßwinkel und das Feiern unseres eigenen und der Nachbarschützenfeste. Dass die Schule wieder vernünftig läuft und wir in diesem Schuljahr doch nochmal Präsensunterricht haben und wir in spätestens einem Jahr ein Corona Resümee ziehen können.
Bis dahin, bleibt alle gesund und munter und kommt demnächst mal hoch zum TuS.
Grün – Weiße – Grüße
Marco „Chef“ Hauschulte