TuS II bleibt – trotz engagierten Spiels – weiter ohne Sieg

TuS Voßwinkel II – SSV Stockum 0:1

Aufsteiger gegen Absteiger, Tabellenführer gegen Kellerkind. So waren die Vorzeichen vor dem Spiel der Füchse Reserve gegen den SSV aus Stockum. Im letzten Jahr mussten die Füchse noch gegen die Zweitvertretung aus Stockum antreten, wobei sie im Hinspiel sogar unterlagen.

Das Rückspiel ging dann aber klar an den TuS und warum sollte das im Heimspiel nicht nochmal klappen? Trainer Schweda baute sein Team wieder um und so standen heute Jäkel – Kneer, Dünschede, Keßler, Kuhfeldt – Dos Santos, Degner, D. Panick, Hengste, Schweda – Pavel in der Startelf. Und was die Elf da ablieferte sah gar nicht schlecht aus. Natürlich waren die Stockumer zunächst die aktivere Mannschaft, aber die TuS Defensive zeigte sich sattelfest und ließ nur Fernschüsse zu, die außerdem sehr selten waren. Auf der Gegenseite sah Pavel sich oft allein auf weiter Flur gegen mehrere Gegner, sodass auch hier Großchancen zunächst ausblieben.

Wenn es beim TuS aber schnell ging wurde es gefährlich, doch als Pavel einmal durch gewesen wäre, entschied Schiri Akgül auf Abseits.  Es sollte leider nicht die einzige Situation bleiben, die man durchaus anders hätte beurteilen können. Die Stockumer näherten sich ihrerseits dem Tor mit einem starken Schuss an, den Jäkel so eben an die Latte lenken konnte, ehe Ascione ihn über die Linie bugsierte. Dabei nahm er den Ball sehenswert volley, allerdings mit der Hand, was folgerichtig mit Gelb geahndet wurde. Die Viererkette hatte den wendigen Topstürmer der Gäste durchaus gut im Griff, aber ganz auszuschalten ist er natürlich nicht, was sich kurz vor der Pause zeigte. Ein einziges Mal schafften es die Stockumer, nach einem schlechten geklärten Ball aus dem Mittelfeld schnell auf den Flügel zu kombinieren und rissen damit die Kette so auseinander, dass Ascione zwischen Dünschede und Jäkel an den Ball kam und auf 0:1 stellte. Das Ganze wieder nur zwei Minuten vor der Halbzeit und damit noch ärgerlicher als eh schon.

Damit aber nicht genug, im direkten Gegenzug kam Schweda fast auf der Torlinie zum Abschluss, aber er konnte den schwierig zu nehmenden Ball nicht kontrollieren und so konnten Schlussmann und Verteidiger in höchster Not klären. Pause 0:1. Wie abgesprochen verließ Degner das Feld und machte Platz für Kauke und fortan lief das Spiel nur noch in eine Richtung, der TuS machte Dampf. Doch die Kaltschnäuzigkeit und der letzte Wille fehlten und so kamen die Gastgeber kaum zu Abschlüssen. Etwas Glück hatte man, als Dos Santos sich zunächst nach einem taktischen Foul gelb abholte, nur um kurz danach nochmal zuzulangen. Bevor Akgül die zweite gelbe Karte geben konnte, reagierte Hauschulte und brachte D. Schlüter. Doch nicht nur der TuS konnte froh sein noch mit elf Mann zu spielen. Gerechterweise hätte Ascione das Feld verlassen müssen, als er einen Pavel Freistoß mit der Hand abwehrte. Dass er dabei im 16er stand machte die ganze Sache nur noch ärgerlicher, denn die Pfeife von Akgül blieb stumm. Spätestens als er nach einem lockeren Rückpass von Dünschede durchzog und Jäkel abräumte, hätte er die zweite gelbe Karte sehen müssen, doch Akgül ließ Gnade vor Recht walten.

Es soll hier aber gar nicht der Eindruck entstehen, dass Schiri Akgül Schuld gewesen wäre und abgesehen vom Elfer waren das auch keine großen Fehlentscheidungen. Nur das Fingerspitzengefühl war schlecht, denn ähnliche Zweikämpfe wurden oft anders beurteilt und z.B. dem TuS ein hohes Bein abgepfiffen, während der SSV einen Fallrückzieher am Mann ausführen durfte und der Kopf da weg soll, denn „er sieht doch dass er einen Fallrückzieher macht, da muss er ja nicht mit dem Kopf hin.“

Die größte Chance für Stockum hatte Dünschede, der eine Flanke in Richtung eigenes Tor lenkte und Jäkel zu einer spektakulären Parade zwang. Spätestens als Schwedas Geschoss auf der anderen Seite nur an die Latte klatschte war eigentlich klar, dass da nichts mehr geht und der Ball wieder nicht ins Tor will. Weitere Großchancen kreierte der TuS nicht und so stand am Ende eine unglückliche Niederlage gegen den Tabellenführer, der einfach cleverer war und Glück hatte. Selbiges Glück hatte aber auch der TuS auch nochmal, als Akgül Becker für sein dummes Foul in der Nachspielzeit nur mit gelb statt mit einem Platzverweis bestrafte. Das wars. Der TuS bleibt weiter sieglos und kann sich wieder nicht für eine ansprechende Leistung belohnen. Macht das jetzt Mut, dass die Füchse mit dem Tabellenführer mehr als nur mithalten können, oder macht es Sorge, dass das Tor nicht mehr getroffen wird!?

Sonntag in Küntrop muss was Zählbares geholt werden. Sonst bleibt die rote Laterne im Wowos und da will sie keiner haben. Anstoß ist um 12:45 Uhr und Unterstützung mehr als erwünscht.     MKe

Stimmen zum Spiel:

Thomas Schweda: Klar, wir sind niedergeschlagen. Kurwa! Diese Torflaute nervt mich richtig, aber gut, dann wird halt erstmal Kondition gebolzt bis die Jungs wieder treffen. Ich kann mich ja nun auch nicht selbst einwechseln um die Dinger die vorne vergeben werden, selbst reinzuhauen. Was; ich hab die Chancen selbst vergeben!? Ein konditionelles Problem ist auszuschließen, wir werden vermehrt Torschuss trainieren.

Maximilian Keßler: Es nervt. Ständig sind wir auf Augenhöhe oder sogar besser und belohnen uns nicht. Und dann diese unnötigen Gegentore. Ich weiß nicht woran es aktuell liegt, aber wir brauchen dringend ein Erfolgserlebnis.

Ruben Dünschede: Ich bin – abgesehen vom Ergebnis – ganz zufrieden. Der Trainer hat nach dem Spiel sogar gesagt, ich wäre heute torgefährlich gewesen. Das höre ich selten, aber es ist gut, dass der Trainer das zur Kenntnis genommen hat.

Christoph Hauschulte: Es gibt beim TuS Voßwinkel keine Diskussionen. Thomas Schweda und sein Trainerstab genießen das vollste Vertrauen des Vereins. Und das nicht nur, weil ich zum Trainerstab gehöre.

 

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