Hasta la vista Pokalfinalista – TuS II macht das Finaltriple perfekt

TuS Voßwinkel II – FC Neheim-Erlenbruch 3:1

Die Sensation ist perfekt! Der TuS Voßwinkel wird am 25.05.17 mit drei Mannschaften zum Finaltag nach Hüsten fahren. Die Erste hatte es vorgemacht und den Bezirksligisten SV Herdringen niedergekämpft. Die Alte Herren belohnte sich im Elfmeterschießen gegen die SG Sundern/Westenfeld und TuS II zog am gestrigen Freitag nach. Nicht wirklich souverän, spielerisch ausbaufähig und mit Luft nach oben, aber: Die Reserve hat es gepackt.

Trainer Schweda konnte wie angekündigt fast auf allen Positionen aus dem Vollen schöpfen und rotierte. Marcel Vollmer stand zwischen den Pfosten und vor ihm agierten: Kuhfeldt, R. Knoche, M. Hauschulte, Gomes – Kampschulte, J. Tölle, Siepmann, Wenzel, Pavel – Becker. TuS II ging natürlich als Favorit ins Spiel, tat sich aber von Beginn an schwer. Erlenbruch war um eine sichere Defensive bemüht und rührte kräftig Beton an, wobei der TuS Reserve die Ideen fehlten. Abschlüsse kamen so zumeist aus der Distanz und konnten von Bettermann gehalten werden. Trainer Schweda war überhaupt nicht zufrieden. Zu allem Überfluss verletzte sich Raphael Knoche, der der Abwehr seit seinem Comeback mehr Stabilität verliehen hat, bereits früh in der Begegnung. Der etatmäßige Kapitän Keßler musste sich also bereit machen, doch vorerst biss Knoche auf die Zähne.

Vorne konnte MotM 9 Becker kaum in Szene gesetzt werden, durfte sich aber dennoch zuerst in die Torschützenliste eintragen. Nachdem bereits einmal lautstark auf Handelfmeter protestiert wurde, hatte Schiri Lepera zwei Minuten später gar keine andere Wahl mehr, als auf Handelfmeter zu entscheiden. MotM übernahm die Verantwortung und drosch den Ball in die Maschen. Die nötige Sicherheit gab das aber nicht. Zwar war TuS II immer feldüberlegen, aber Erlenbruch blieb in der kompakten Formation und kam bei Kontern zu Chancen. Besonders ein Schuss von Korkmaz war gefährlich, doch Vollmer konnte parieren.

So ging es mit dem 1:0 in die Halbzeit. Aus der Kabine kam der TuS personell verändert. Für Knoche und Tölle ging es angeschlagen nicht weiter und die beiden wurden durch Schweda und Keßler ersetzt. Erlenbruch ging jetzt früher drauf und bedingt durch einige Unkonzentriertheiten mussten die Verteidiger immer wieder klären und auch mal ein taktisches Foul einbringen. Innerhalb von 7 Minuten holten sich beide Innenverteidiger eine gelbe Karte und waren somit angezählt.

Das wäre auch kein großes Problem gewesen, wenn vorne die Entscheidung gefallen wäre, doch die blieb aus. Zunächst setzte sich der agile Pavel gut durch, verpasste aber das Abspiel auf Wenzel und als dieser den Ball dann doch hatte und ins Netz schoss, verweigerte Lepera die Anerkennung, da unerlaubte Kommandos zu hören gewesen waren. Minuten später hatte dann Schweda den Ball auf dem starken linken Fuß, schloss ab und der Ball prallte von der Latte ins Feld. Sowohl die TuS Stürmer, als auch die Zuschauer hatten den Ball hinter der Linie gesehen, Lepera ließ aber weiterlaufen, da er sich unsicher war und nicht auf Tor festlegen wollte. Weitere Abschlüsse wurden von den kampfstarken Erlenbruchern geblockt und so kam was kommen musste.

Nach einem Foul an der Außenlinie nahm sich Daljipi des Balles an und konnte ihn aus dem Halbfeld über Vollmer ins Netz befördern. 1:1 nach 67 Minuten. Dies gab den Erlenbruchern natürlich Aufwind und die zweite Luft. Immer wieder kam der TuS über die Außen, doch stets war ein Erlenbrucher Fuß dazwischen und Bettermann musste nie ernsthaft eingreifen. Das Spiel stand auf des Messers Schneide und der TuS ging ein hohes Risiko. Selbst die Verteidiger stürmten mit und fast hätte eine Flanke von Hauschulte, welche Keßler per Kopf auf Becker ablegte, der den Ball ins Tor schoss, für die erneute Führung gesorgt. Lepera hatte aber eine Abseitsstellung erkannt und verweigerte auch diesem Treffer die Anerkennung. Auf der Gegenseite war der schnelle Korkmaz durch, ließ sich aber in letzter Sekunde noch vom heraneilenden Hauschulte den Ball abluchsen. Das war enger als den TuS Fans lieb sein konnte.

Viel Zeit blieb nicht mehr und Schweda handelte, indem er Prost für Pavel brachte und damit den Sieg einwechselte. Prost war von 0 auf 100 sofort im Spiel und zeigte (endlich) sein ganzes Potential. Schon mit dem ersten angezogenen Sprint nahm er seinem Gegenspieler die Lust und zehn Minuten später krönte er seine Leistung. Aus der eigenen Defensive wurde der Ball schnell auf Gomes gespielt, welcher vom rechten Flügel flankte. In der Mitte verpassten alle, Prost nahm die Kugel an, ignorierte die vielfach gerufene Aufforderung zum direkten Abschluss, legte sich den Ball auf links und der Schuss zappelte im Netz. Unbändige Freude – nicht nur beim Torschützen – doch noch waren ja einige Minuten zu spielen. Knoche kam nochmal aufs Feld, um mit seiner Erfahrung hinten für Ruhe zu sorgen und Erlenbruch konnte keine großen Chancen kreieren.

So tickte die Zeit runter und in der letzten Spielminute wurde Prost bei einem Konter im eigenen Stadion auf die Reise geschickt, konnte dem letzten verbliebenen Gegenspieler einige Meter abnehmen und lief allein aufs Tor zu. Dem Pass auf den Nebenmann wollte er den eigenen Abschluss vorziehen, doch ehe es dazu kam, holte Bettermann ihn mit einem brutalen Foul im Strafraum von den Beinen. Da hatte der FCNE Schlussmann übertrieben und wurde folgerichtig mit der roten Karte vom Feld gestellt. Beim fälligen Strafstoß übernahm Keßler die Verantwortung, zeigte keine Nerven und mit dem 3:1 Endstand war das Spiel dann beendet und die Füchse stehen im Finale.

Ja, es war kein sonderlich gutes Spiel. Ja, auch mit Verstärkung von Spielern, die potenziell erste Mannschaft spielen können, hat man sich gegen einen kampfstarken D-Ligisten schwer getan. Aber nein, das interessiert nach Abpfiff nicht mehr wirklich und so wurde bis tief in die Nacht gefeiert. Am 25.05.17 wird es also zum TuS Tag aller TuS Tage in der Großen Wiese zu Hüsten kommen. Zunächst werden die Alten Herren um 12:30 Uhr ihr Glück versuchen, um 16:30 Uhr möchte die Erste im Stadion siegen und um 14:30 Uhr hat TuS II die Chance auf den Pokal. Gegner wird der TuS Sundern II sein. Der A-Ligist wird ein mehr als harter Brocken, aber man soll ja nie nie sagen.

Die Floskeln mit der Unterstützung, welche immer gebraucht wird und der Mannschaft gut tut, spare ich mir an dieser Stelle. Niemand, dem der TuS am Herzen liegt wird sich diesen einmaligen Tag entgehen lassen. Ob der geplante Sonderzug der Fanszene VO vom Bahnhof Voßwinkel rollen wird ist noch nicht klar, über die Anreise wird der TuS informieren. Und bis dahin bleibt uns allen die Vorfreude auf einen Finaltag, den es so wahrscheinlich noch nie gegeben hat.

Auf geht’s Füchse! Geiler TuS!                     MKe

 

 

 

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