Füchse treffen auf Krähen – Das Krombacher Kreispokal Halbfinale im Waldstadion

Vorbote oder gar böses Omen?

Wir schreiben Samstag, den 08. April 2017. Ich erwache mit dröhnenden Kopfschmerzen und einem leichten Übelkeitsgefühl. Mein Griff geht direkt zum Handy: „Alta, waren wir gestern echt wieder so clever?“ Raphael Knoche antwortet: „Genau mit dem Gedanken bin ich auch gerade wach geworden. Ich glaube ja.“ Ich schließe die Augen, würde am liebsten weiterschlafen. Doch es klappt nicht. Der Kopf pocht und der Magen meldet sich. Ich brauche dringend Frischluft. Also quäle ich mich aus dem Bett und reiße die Fenster auf. Die Sonne lacht mir entgegen. Es ist ein beschaulicher Frühlingstag, sogar recht warm für diese Jahreszeit. Ich schleppe mich in Richtung Badezimmer und auf dem Weg dahin fällt es mir ein: ich bin verabredet. Der Wildwald ruft und die Freundin wartet. Na super, der berühmtberüchtigte Katertag wird also nicht faulenzend in der Sonne verbracht, sondern ein strammer Marsch durch Voßwinkels Wälder steht an. Klasse. Nein, Weltklasse! Kurzerhand mache ich mich fertig und lasse mich von meiner Freundin abholen. Fahren darf ich noch nicht.

Im Wildwald angekommen führt uns der Weg zuerst am Eichhörnchengehege vorbei. Die kleinen Nager rennen wie bekloppt durch das Gehege, immer wieder auf und ab. Mir wird schwindelig und meine Freundin guckt mich schief an: „Was ist mit dir?“ „Nichts, alles gut“ meine ich, und gehe weiter. Ja nichts anmerken lassen, Vorwürfe kann ich heute Morgen nicht gebrauchen. Nach einer kleinen Konversation mit dem Wald-Uhu, wir sprechen heute ungefähr eine Sprache, erreichen wir endlich den kühlen Schatten des Waldes. Wir schlendern weiter, den Rundweg in Richtung Hirsch-Gehege entlang und die mitgebrachte Wasserflasche ist schon so gut wie leer. Da taucht gute 20 Meter entfernt plötzlich ein großer, schwarzer Vogel auf. „Sieht aus wie eine Krähe“, vermute ich. Und richtig, beim Näherkommen entpuppt es sich wirklich als solche. An irgendetwas erinnert mich dieser Vogel, doch mir will nicht einfallen an was. Wir gehen weiter auf den Vogel zu, welcher augenscheinlich keine Anstalten macht, wegzufliegen. Komisches Federvieh. Wir sind nun nur noch gute drei Meter voneinander entfernt und ich versuche die Krähe durch Klatschen und Aufstampfen zu verjagen. Doch der Vogel stiefelt weiter unbekümmert auf uns zu und schaut mich durch seine tiefschwarzen Augen herausfordernd an. Nun sind wir auf gleicher Höhe und ich frage den Vogel geradeheraus: „Was ist denn mit dir verkehrt?“ Die Krähe krächzt, schaut mich abschätzig an und geht ihres Weges. Ich schaue mich verwundert nach ihr um und mein Gehirn rattert auf Hochtouren. Kann es sein, war das wirklich, nein. Oder doch? War das vielleicht ein Vorbote für kommenden Mittwoch, gar ein schlechtes Omen? Ich blinzele. Blitzschnell hebe ich einen herumliegenden Stein auf und schieße ihn in Richtung der Krähe. Ich überlasse besser nichts dem Zufall.

Die Wege ins Halbfinale

Am Mittwoch ist es also endlich soweit: Das Pokalhalbfinale zwischen dem TuS Voßwinkel und dem SV Herdringen im heimischen Waldstadion steht an. Insbesondere für unsere 1. Mannschaft ist dies ein absolutes Highlight in dieser Saison. Die Wege ins Halbfinale von beiden Mannschaften sehen wie folgt aus:

Der SV Herdringen, Bezirksligist und derzeit mit 34 Punkten souverän auf Rang 7, schlug im Krombacher Kreispokal FC Neheim-Erlenbruch mit 3:0, SV Endorf mit 6:0 und SuS Langscheid/Enkhausen mit 4:3.

Unsere Mannschaft besiegte erst den Bezirksligisten TuS Langenholthausen mit 3:0, schlug dann den TuS Oeventrop mit 1:0, um letztendlich mit einem 5:1 Sieg in Mellen (Manch einer mag hier gerne drauf zurückblicken) den Halbfinaleinzug perfekt zu machen.

Für welche der beiden Mannschaften es der schwierigere Weg war, sei dem Fußballsachverstand anderer Leute überlassen, jedoch zeigte unsere Mannschaft in allen drei Spielen eine gute Leistung. Man schlug einen Bezirksligisten, besiegte in einem Spiel auf des Messers Schneide den starken TuS Oeventrop und gewann auch auf einem absolut unbespielbaren Naturrasen gegen SV RW Mellen souverän. Somit steht der TuS Voßwinkel absolut verdient im Halbfinale und hofft natürlich nun die große Überraschung zu schaffen: den SV Herdringen zu schlagen, um ins Pokalfinale einzuziehen. Dabei stimmt einen die aktuelle Verfassung der Mannschaft von Trainergespann Grebe und Bigge positiv.

Voßwinkel noch ohne Niederlage in der Rückrunde

Unsere erste Mannschaft steht mit derzeit 45 Punkten auf dem zweiten Tabellenplatz der Kreisliga A Arnsberg und hat die letzten elf Spiele nicht mehr verloren. Zuletzt besiegte man den SV Arnsberg 09 mit 3:1 und bestätigte dadurch die sehr gute Defensive in dieser Saison. Mit nur 26 Gegentoren hat der TuS nach Gierskämpen die beste Defensive der Liga. Auch der Sturm gibt sich neuerdings immer treffsicherer, insbesondere in Person von Timo „Pudding“ Jürgens. Dieser konnte in den letzten beiden Spielen jeweils zwei Mal einnetzen und weiß auch, wem er den wiederentdeckten Torriecher zu verdanken hat (siehe Nachbericht TuS Voßwinkel vs. SV Arnsberg).

Doch bei all den Erfolgserlebnissen in letzter Zeit gibt es auch einiges an Verletzungspech auf Seiten des TuS. Raphael Knoche und Can Sengöz fallen aus; Lukas Berens, Pascal Nölke und David Bette sind angeschlagen und bangen um einen Einsatz am kommenden Mittwoch. Genaueres weiß man mit Sicherheit erst nach dem morgigen Abschlusstraining.

Bei Herdringen sind alle Mann an Bord

Der SV Herdringen wird wohl ausgeruht in das Spiel am Mittwoch gehen, hatte man doch am vergangenen Wochenende spielfrei. Zudem sind alle Mann an Bord und Trainer Strojnowski kann auf seine, um es in den Worten von Pep Guardiola auszudrücken, „Super-Super-Stürmer“ zählen. Marcel Kern führt erneut die Torjägerliste (diesmal aber natürlich in der Bezirksliga) mit derzeit 23 Toren an und auch Steffen Kern trägt mit 17 Saisontoren zum souveränen siebten Platz der Bezirksliga bei.

Ausblick auf das Halbfinale

Somit ist alles für ein spannendes Halbfinale am kommenden Mittwoch um 19:30 Uhr im heimischen Waldstadion angerichtet. Zwar geht der SV Herdringen als Favorit in die Partie, doch rechnet sich die Mannschaft von Grebe und Bigge durchaus etwas aus. „Herdringen hat eine brutale Offensive, die wir mit hoher Laufbereitschaft und exzellentem taktischen Verhalten ausbremsen müssen. Gelingt uns das, auch wenn man die Kerns natürlich nicht 90 Minuten aus dem Spiel nehmen kann, haben wir eine Chance. Offensiv sind auch wir immer für ein Tor gut“, lässt Marco Grebe verlauten.

Man wird also sehen müssen, wer sich am Ende durchsetzt. Und vielleicht war die Krähe dann doch kein böses Omen und die Voßwinkeler Füchse behalten die Oberhand im Krombacher Kreispokal Halbfinale 2017. Zuschauen lohnt sich!

DBe

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